Kreditkarte

Eine Kreditkarte als Alternative zum Dispokredit? Viele Verbraucher haben daran noch gar nicht gedacht. Dabei bietet die Kreditkarte – genauso wie der Dispokredit – ebenfalls einen individuellen Verfügungsrahmen, der von der Höhe des monatlichen Einkommens und diversen anderen Faktoren abhängt. Hinzu kommt, dass mit der Kreditkarte nicht nur bargeldlos nahezu überall bezahlt werden kann (zum Beispiel in Geschäften, Hotels, Restaurants usw.), sondern der Nutzer auch an fast jedem Geldautomat Bargeld abheben kann. Wer also keinen Dispo von seiner Bank eingeräumt bekommt, der kann als Ersatz die Verfügungsmöglichkeit für Bargeld im Rahmen seiner Kreditkarte nutzen.

Doch Vorsicht: Bedenken Sie, dass für die Nutzung des Verfügungsrahmen Ihrer Kreditkarte teils sehr hohe Zinsen verlangt werden. Mitunter liegen diese Zinsen noch höher als bei einem Dispokredit auf dem Girokonto. Wir sprechen hier von Zinssätzen von durchaus 15 – 20 Prozent, die eher die Regel als eine Ausnahme darstellen. Die Nutzung der Kreditkarte als Ersatz für einen nicht vorhanden Dispokredit ist also ein schlechtes Geschäft und sollte nur dann vorgenommen werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, kurzfristig an finanzielle Mittel zu kommen. Die Rückführung des Kreditrahmens sollte dann so schnell wie möglich angestrebt werden.

Apropos Rückführung: Kreditkartengesellschaften und Kartenausgeber fordern in der Regel eine Mindestsumme pro Monat, die der Kunde einzahlen bzw. auf das Kartenkonto übertragen muss, um einen genutzten Verfügungsrahmen zurückzuführen. Der Kunde kann also nicht, wie bei einem Dispositionskredit, frei entscheiden, ob und wann er den genutzten Rahmen zurückführt.

Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Siehe auch  Pfändbarkeit von Dispokrediten
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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).