Der Dispokredit

Der Dispokredit ist ein Kredit, der auf dem Girokonto eines Kunden eingerichtet wird und hier jederzeit zur Verfügung steht. Das Konto kann in diesem Fall also bis zur Höhe des Disporahmens überzogen werden, ohne das ein Kreditantrag bei der Bank notwendig wäre. Die Rückführung erfolgt immer durch die regelmäßigen Gehaltseingänge, gesonderte Ratenzahlungen sind hingegen nicht notwendig. Der Dispokredit wird grundsätzlich nach der Höhe der Gehaltseingänge ausgerichtet. Die meisten Banken vergeben ihn bis zum Doppelten oder Dreifachen dessen.

Überziehung des Girokontos mittels Dispositionskredit

Der Dispositionskredit, auch umgangssprachlich Dispokredit genannt, ist somit die einfachste Möglichkeit, auch dann noch an Geld zu kommen, wenn das Girokonto bereits leer ist. Aber ist diese Möglichkeit wirklich auch die beste?

Aufgrund seiner Flexibilität ist der Dispositionskredit einer der teuersten Kredite, denn das Geld muss von den Banken auch dann vorgehalten werden, wenn die Kunden den Kredit nicht in Anspruch nehmen. Die Zinssätze reichen von günstigen 6,9 % p. a. bei einigen Direktbanken bis hin zu über 15 % bei Filialbanken. Kunden, die ihren Dispositionskredit, beispielsweise wegen verspäteter Gehaltszahlungen, überziehen, müssen zusätzlich zum Dispo-Zinssatz nochmals 5 % Überziehungszins bezahlen. Somit entstehen leicht Zinskosten von fast 20 % p. a.

Für alle, die ihren Dispositionskredit in Anspruch genommen haben, lohnt sich daher der Gedanke an eine Umschuldung. Vor allem wegen der fehlenden Rückführung verlieren Kontoinhaber oft den Überblick über ihr Kontoguthaben bzw. die entstandenen Schulden. Durch die Umschuldung in einen Ratenkredit erfolgen nun eine Strukturierung sowie eine Tilgung des Kredits in monatlichen Raten. Gleichzeitig sind die Ratenkredite meist günstiger, denn sie werden bei Direktbanken zu sehr günstigen Zinssätzen angeboten, und selbst die Filialbanken bieten diesen Kredit immer günstiger an.

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Tipp: Bei längerfristigen Geldanleihen sollte also besser zu einem Ratenkredit gegriffen werden.

Dies gilt auch für Menschen, die von ihrer Bank keinen Disporahmen eingeräumt bekommen. Grundsätzlich liegt es immer in der Entscheidung der Bank, wer einen Dispokredit in welcher Höhe eingeräumt bekommt. Die Bank überprüft dabei das Zahlungsverhalten und auch Zahlungseingänge des Kontoinhabers. Der Dispokredit ist zudem Verhandlungssache. In der Regel erhält man etwa das 2-3–fache des Monatseinkommens als Dispositionskredit von der Bank gewährt – sofern die notwendige Bonität gegeben ist.

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Fakten zum Dispokredit in der Übersicht:

  • Ein Dispositionskredit auf dem Girokonto wird einmalig eingerichtet
  • Der Kontoinhaber darf über diesen Kredit frei verfügen
  • Er steht dem Kontoinhaber auf Dauer und bis auf Weiteres zur Verfügung
  • Der Dispokredit ist eine Kreditlinie und dient immer nur der kurzfristigen Überbrückung eines Geldbedarfs
  • Er kann jederzeit und ohne Ankündigung in Anspruch genommen werden
  • Ist er wirklich auf kurzfristige Inanspruchnahme ausgelegt, so bietet er eine gute Möglichkeit, schnell und unbürokratisch an Geld zu kommen
  • Um langfristig an Geld zu kommen ist der Dispokredit zu teuer
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Hier haben wir alle Infos zur Geschichte des Dispokredits.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).