Inhalt
- 1 Warum lohnt es sich Gemüse anzupflanzen?
- 2 Die besten Gemüsesorten für den Hausgarten
- 3 Die besten Gemüsesorten für den Balkon
- 4 Artischocken sähen und pflanzen
- 5 Bohnen säen und pflanzen
- 6 Brennnesseln säen und pflanzen
- 7 Chili säen und pflanzen
- 8 Karotten säen und pflanzen
- 9 Kartoffeln säen und pflanzen
- 10 Mais säen und pflanzen
- 11 Paprika säen und pflanzen
- 12 Radieschen säen und pflanzen
- 13 Spargel säen und pflanzen
- 14 Tomaten säen und pflanzen
In dieser Rubrik finden Sie verschiedenste Gemüsesamen sowie Informationen zu deren Aussaat, zur Pflege der Pflanzen und zur Zubereitung der jeweiligen Sorten. Egal, ob Sie einen eigenen Garten haben oder nur über einen Balkon verfügen – hier finden Sie garantiert heraus, welches Gemüse Sie in Ihren Beeten züchten können.
Gemüsesamen zu bestellen und sein eigenes Gemüse zu pflanzen, ist nicht nur praktisch und gesund, sondern macht auch richtig Spaß. Darüber hinaus haben auch Gemüsepflanzen mitunter sehr schöne Blüten – man denke nur an die wunderbar große gelbe Zucchiniblüte oder an die farbenprächtigen Bohnenblüten. So kann man mit ein paar einfachen Gemüsesamen Farbe in seine Beete bringen und später sogar seine eigene Ernte genießen.
Warum lohnt es sich Gemüse anzupflanzen?
Wer genügend Platz im Garten oder auf dem Balkon und außerdem Spaß an der Aufzucht von Pflanzen hat, sollte einmal darüber nachdenken, auch sein Gemüse selbst anzubauen. Dazu müssen Sie nur Gemüsesamen kaufen, Stecklinge ziehen und sich gut um die Pflanzen kümmern. Schon bald können Sie sich über erste Resultate freuen und Ihr selbst gezogenes Gemüse, das garantiert Bio und frei von Pestiziden ist, verzehren. Sie werden sehen: Es schmeckt viel besser als das Gemüse aus dem Supermarkt, ist um einiges günstiger und mit Sicherheit gesünder. Das Einzige, was Sie investieren müssen, ist ein wenig Zeit.
Die besten Gemüsesorten für den Hausgarten
Wenn Sie gerade erst beginnen, Gemüsesamen zu pflanzen und eigenes Gemüse zu ziehen, sollten Sie sich auf einige pflegeleichte Sorten beschränken. Hierfür eignen sich zum Beispiel Bohnen, Zucchini, Kürbisse, Mais oder Kartoffeln sehr gut. Diese Pflanzen benötigen zwar relativ viel Platz, sind aber dafür recht pflegeleicht. Kartoffeln und Mais benötigen nicht besonders viel Wasser, Bohnen wachsen auf fast jedem Boden und Kürbis und Zucchini pflanzt man am besten direkt auf dem Komposthaufen.
Für Gärtner, die viel Zeit zum Wässern haben, kommen außerdem Gemüsesamen von Möhren und Salat in Betracht. Tomaten aufzuziehen und eine gute Ernte zu erzielen, ist schon wesentlich schwieriger. Tomaten benötigen extrem viel Sonne und hohe Temperaturen, aber auch sehr viel Wasser, welches aber möglichst nur den Boden tränken sollte und nicht die Pflanze selbst benetzen darf. Aus diesem Grund ist es ideal, Tomaten in einem Gewächshaus zu ziehen, wenn man Platz dafür hat.
Die besten Gemüsesorten für den Balkon
Für den Balkon eignen sich vor allem Gemüsesorten, die nicht viel Platz benötigen. Hierzu zählen zum Beispiel Tomaten oder Chilipflanzen. Die Grundbedingung ist in diesem Fall allerdings ein Süd- bzw. Südwestbalkon, da beide Pflanzenarten viel Licht benötigen. Ansonsten bietet ein Balkon die besten Voraussetzungen für Tomaten und Paprikagewächse: Die Pflanzen stehen vor dem Regen geschützt und können, dank der Anpflanzung in Kübeln, bei Frost sofort hereingeholt werden. Wer ein wenig Platz hat, kann es außerdem mit Feldsalat probieren – dieser benötigt, ebenso wie die Tomate, sehr viel Wasser, ist aber sonst recht pflegeleicht.
Artischocken sähen und pflanzen
Artischocken sind mehrjährige Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und lieben Wärme. Wenn Sie im ersten Jahr schon ernten möchten, können Sie Artischockensamen ab Februar drinnen auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus vorziehen. Die Samen brauchen recht lange zum Keimen. Nachhelfen können Sie, indem Sie die Artischockensamen leicht mit Schmirgelpapier anrauen oder einen Tag in einem feuchten Tuch vorquellen lassen.
Pro Topf werden drei bis vier Samen etwa dreifach samenstark mit Erde bedeckt und die Erde leicht angedrückt. Der Topf muss feucht gehalten werden. Die ideale Keimtemperatur beträgt 20 bis 25°C. Nach 15 bis 20 Tagen zeigen sich kleine Pflanzen, die ab Anfang Mai ins Freiland gepflanzt werden können. Verwenden Sie am besten nur die kräftigste Pflanze aus einem Topf. Der Boden für die Aussaat von Artischockensamen bzw. das Verpflanzen sollte locker und nährstoffreich sein. Am besten ist ein humoser, tiefgründiger Boden, in dem die Pflanzen tief wurzeln können.
In wärmeren Gegenden können Sie Artischockensamen ab April direkt ins Beet säen. Allerdings werden Sie dann voraussichtlich erst im darauffolgenden Jahr ernten können. Achten Sie beim Verpflanzen bzw. bei der Aussaat ins Freie auf genügend Platz (pro Pflanze mindestens 1 m2) und auf einen sonnigen, windgeschützten Standort. Möglich ist auch die Kultivierung in hohen, großen Töpfen (z.B. Palmentopf) – dann lassen sich die Artischocken im Winter leichter nach drinnen holen.
Von den Artischocken werden die Blütenknospen geerntet, sobald der Blütenboden sich kräftig entwickelt hat, die Blüten aber noch nicht aufgeblüht sind. Ab Juni oder Juli können Sie die Artischockenknospen abschneiden und sollten sie bald darauf verzehren. Sie halten sich einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks oder mit längeren Stängeln in einer Vase. Lassen Sie die Blüten ausblühen, reifen neue Artischockensamen in ihnen.
Pflege und Düngen
Artischockensamen keimen nur, wenn die Erde warm und feucht genug ist. Die späteren Pflanzen mögen es ebenfalls feucht. Sie sollten regelmäßig gießen, dabei jedoch Staunässe vermeiden. Am besten gedeihen Artischocken, wenn Sie den Boden regelmäßig auflockern und mit Kompost oder Stallmist düngen. Ansonsten sind die Pflanzen recht robust. Im trockenen Spätfrühjahr können Blattläuse die Pflanzen befallen, die sich jedoch durch Abreiben oder mit Brennesseljauche vertreiben lassen.
Die frostempfindlichen Artischockensorten überwintern in Kübeln im unbeheizten Gewächshaus oder unter Folie problemlos. Die Pflanzen werden vor dem ersten Frost ausgegraben und eingetopft. Sobald die Pflanzen austreiben (ab Februar) dürfen sie jedoch keinen Frost mehr abbekommen.
Robuste Sorten können draußen überwintern. Dazu werden Blätter und Blütentriebe einige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Die Pflanzen werden dann mit Laub oder mit Sand und Mist vermischter Erde ca. 30 cm hoch abgedeckt. Ab April können sie wieder freigelegt werden und treiben erneut aus.
Wissenswertes
Artischocken werden vermutlich seit über 2000 Jahren kultiviert. Die Pflanze ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet und ist auch in Persien und auf den kanarischen Inseln zu finden. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Artischocke als Gemüse auch in Frankreich und Großbritannien als Feinschmeckergemüse beliebt. Hauptsächlich angebaut wird sie in Italien, Spanien, Frankreich und Ägypten, aber auch in den USA und Argentinien.
Von den Blütenknospen der Artischocke werden die fleischigen Teile – der Blütenboden und Teile der Schuppenblätter – als Gemüse verwendet, bevor sich Artischockensamen bilden. Kleinere Knospen können auch ganz verzehrt werden. Die Blüten werden meist in Wasser mit etwas Zitronensaft gekocht oder gebraten. Vor dem Genuss werden die harten Teile abgezupft oder mit den Zähnen abgezogen. Die Artischockenböden und –herzen werden auch eingelegt und als Pizza-Belag, Antipasti und in Salat gegessen. Der Aperitif Cynar wird aus Kräutern und Artischocken gewonnen.
Neben dem feinen Geschmack ist auch die appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung der Artischocke bekannt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen in Galle und Leber den Stoffwechsel an. Säfte, Tees, Trockenextrakte und Tinkturen werden aus den Blütenknospen und den Blättern der Artischocke gewonnen.
Bohnen säen und pflanzen
Für das Aussäen der Bohnensamen sollte man viel Wert auf die Standortwahl legen. Wichtig ist, dass an der Stelle im vergangenen Jahr keine Bohnen gezogen wurden, da diese die nötigen Nährstoffe bereits aus dem Boden gezogen hätten. Auch Erbsen, Fenchel, Schnittlauch, Zwiebeln und Lauch sollten nicht zu nahe stehen, da sie das Wachstum der Bohne hemmen.
Besonders gut entwickeln sich die Pflanzen an einer windgeschützten und sonnigen Stelle. Zumindest sollte man darauf achten, sie nicht zu starken Winden auszusetzen. Die Bodenbeschaffenheit sollte leicht und durchlässig sein.
Bohnensamen werden in der Regel ab Mitte Mai in die Erde gebracht, da sie Bodenfrost nicht vertragen. Erst bei einer Bodentemperatur von mindestens 10°C können sie keimen. Eine frühere Aussaat ab Mitte April ist im Gewächshaus möglich.
Buschbohnen werden mit der Technik der sogenannten Horstsaat gepflanzt. Hier werden immer vier bis sechs Samen in ein Loch von ca. drei Zentimetern Tiefe und acht Zentimetern Breite gegeben und mit Erde bedeckt. Die Abstände zwischen den Saatlöchern sollten ausreichend groß sein (ca. 40 cm), damit die Wurzeln genug Platz haben, sich zu entfalten. Der Boden darf nicht austrocknen, doch es sollte sich auch keine Staunässe entwickeln, damit der Keimling nicht schimmelt.
Stangenbohnen benötigen Holzstangen oder Metallgestelle, an denen sie empor ranken können. Sie erreichen häufig Höhen von bis zu vier Metern. Aus den ca. zwei Zentimeter langen Blüten entwickeln sich die Hülsen, welche die eigentlichen Bohnen beherbergen.
Pflege und Düngen
Auf das Ausbringen von Bohnensamen im Frühjahr sollte man sich bereits im Herbst vorbereiten, indem man den Boden tief umgräbt und mit ca. zehn Litern Gartenkompost auf einem Quadratmeter Erde düngt. Im Frühsommer sollten insbesondere die Buschbohnen gründlich gemulcht werden. Während der Blütezeit steigt der Wasserbedarf der Pflanzen und sie sollten verstärkt gewässert werden. Trocknen die Blütenstände aus, können die Früchte zu früh abgeworfen werden.
Die ersten Früchte reifen etwa acht Wochen nach der Aussaat heran. Von nun an sollte man laufend abernten, damit sich neue Früchte bilden können. Manche Sorten können bis in den Herbst hinein Früchte tragen. Man knipst die Bohnen mit dem Finger oder einer Gartenschere ab, wobei man unbedingt darauf achten sollte, nicht die Triebe zu verletzen. Nicht geerntete Hülsen werden strohig; außerdem können an der Stelle keine weiteren Bohnen wachsen.
Die Wurzeln der abgeernteten Pflanzen dürfen ruhig im Boden verbleiben. Dort binden sie Stickstoff und hinterlassen einen ausgesprochen fruchtbaren Boden.
Wissenswertes
Die Bohne gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten. Sie sind schmackhaft, pflegeleicht und ertragreich. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, aus dem Andengebiet. Bereits 6.000 v.Chr wurden Bohnen dort angebaut und verzehrt. Die Bohnensamen der heutigen Gartenbohne kamen im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie die bis dahin geläufigen Sorten, die Ackerbohne und die Kuhbohne, ablöste.
Im rohen Zustand sind Bohnen giftig. Sie enthalten die toxische Stickstoffverbindung Phasin, die schwere und schmerzhafte Magenverstimmungen hervorrufen kann. Beim Kochen geht das Phasin vollständig verloren und die Bohne wird genießbar. Sie enthält viel Eiweiß, Ballaststoffe, Folsäure, Eisen, Niacin und Pantothensäure, was sie zu einem äußerst gesunden und nahrhaften Gemüse macht.
Auch als natürliches Arzneimittel findet die Bohne häufig Einsatz. Insbesondere die Hülsen haben eine harntreibende Wirkung und können daher bei Katarrhen der ableitenden Harnwege Linderung bringen. Auch zur Vorbeugung von Harngrieß und Harnsteinen und zur Senkung des Blutzuckerspiegels werden die unterschiedlich verarbeiteten Hülsen der Bohne eingesetzt.
Brennnesseln säen und pflanzen
Um eigene Brennnesseln anzubauen und sie z.B. als Heilpflanze zu verwenden, müssen Sie nur Brennnesselsamen pflücken oder kaufen und anschließend aussäen.
Dazu können Sie einfach ein wenig spazieren gehen und die älteren Blütenbestände der Pflanzen sammeln, in denen gerade die Brennnesselsamen heranreifen. Aber Vorsicht: Tragen Sie beim Sammeln auf jeden Fall Handschuhe, um sich keinen unangenehmen Hautausschlag zuzuziehen.
Die Aussaat erfolgt ganz einfach, indem Sie die Samen auf die Erde streuen. Da Brennnesseln Lichtkeimer sind, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Anschließend wachsen die Pflanzen fast wie von selbst. Brennnesseln sind getrenntgeschlechtig. Das bedeutet, dass es männliche und weibliche Blüten gibt. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Aus der bestäubten Blüte entsteht eine kleine Frucht, die den Brennnesselsamen enthält. Dieser kann entweder zur Aussaat im nächsten Jahr oder zum Verzehr geerntet werden. Wichtig ist es nur, ihn gut zu trocknen, damit er nicht schimmelt.
Pflege und Düngen
Brennnesseln wuchern stark und müssen in der Regel nicht gedüngt werden. Stattdessen sollten Sie versuchen, den Wuchs unter Kontrolle zu behalten. Das funktioniert zum Beispiel mit einer Rhizomsperre, da sich die Pflanzen neben den Brennnesselsamen außerdem über ihre starken Wurzelgebilde verbreiten.
Die Brennnessel hilft außerdem bei der Pflege und Nährstoffversorgung anderer Pflanzen. In Form von Brennnesselsud bekämpft sie Blattläuse und versorgt den Boden zudem mit genügend Stickstoff. Ein Grund mehr, das bekannte Heilkraut nicht einfach als ‚Unkraut‘ abzutun, sondern es für die Gartenpflege zu nutzen.
Wissenswertes
Die Urtica ist bereits seit Beginn unserer Zeitrechnung als Heilpflanze bekannt. In Form von Tee, als Zusatz in Quark oder Käse, als Gemüsebeilage oder als Salat ist sie nicht nur schmackhaft, sondern hat auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit. So wirkt die Brennnessel zum Beispiel harntreibend, stoffwechselanregend, entwässernd, appetitanregend und enthält zudem reichlich Vitamine und Mineralien.
Brennnesselsamen können mit ihrem leicht nussigen Geschmack Müsli, Salat und auch Fisch- sowie Fleischgerichte verfeinern. Zudem wirken die Samen aphrodisierend und regen die Samenproduktion an. Diese unscheinbare Pflanze ist also ein echter Allrounder und hilft sogar beim Kinderwunsch. Und der größte Vorteil: Brennnesselsamen haben garantiert keine Nebenwirkungen, solange Sie keinen Hautkontakt mit den rohen Samen riskieren. Kochen und andere Zubereitungsmethoden machen den Samen harmlos.
Um gefahrlos an die Blätter der gesundheitsfördernden Pflanze zu kommen, sollten Sie in jedem Fall Handschuhe tragen. Durch die Zubereitung (etwa Trocknen, Erhitzen und feines Zerkleinern) verlieren die Brennhaare ihre hautreizende Wirkung. Auch durch das Vermischen mit Salatdressing werden sie unschädlich gemacht, sodass die Brennnesselblätter problemlos verzehrt werden können.
Chili säen und pflanzen
Paprikagewächse haben eine lange Vegetationszeit und sollten daher bereits früh im Jahr an einem warmen, sonnigen Ort vorgezogen werden. Die Chili Samen sollten zuerst in einer Schale ausgesät werden – nach Möglichkeit bei einer Temperatur von 25°C. Sobald sich kleine Pflänzchen gebildet haben, können diese umgetopft werden. Da die Pflanzen erst im Sommer nach draußen verpflanzt werden können, sollten die Übergangstöpfe groß genug sein. Ideal ist ein Durchmesser von 10 cm.
Mitte/Ende Mai, je nach Außentemperatur, können die Pflanzen nach draußen versetzt werden. Sie eignen sich hervorragend für die Haltung in Kübeln, da sie so im Winter problemlos ins Haus bzw. in den Wintergarten gestellt werden können.
Einige Pflanzen setzen bereits vor der Auspflanzung die ersten Blüten an. Ob die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, abgeschnitten werden sollte oder nicht, wird unter Gärtnern heftig diskutiert. Bei kleinen, schwachen Pflanzen hilft dies mitunter, die Pflanze insgesamt zu stärken – auf der anderen Seite wird argumentiert, dass jede abgebrochene Blüte eine Schote weniger bedeutet. Wenn man seine Chili Samen in mehreren Töpfen ausgesät hat, kann man im Direktvergleich selbst testen, was günstiger ist.
Chilipflanzen sind Selbstbestäuber, benötigen also keine anderen Pflanzen, um ihre Blüten in Früchte umzuwandeln. Ein wenig Wind genügt, um den Blütenstaub von einer Pflanze zur anderen rieseln zu lassen. Wessen Pflanzen windstill stehen, der sollte sie zwischendurch leicht schütteln oder mit einem Wattestäbchen durch die Blüten fahren, um sie zu bestäuben. Um die Pflanzen zu vermehren, genügt es, Samen aus den reifen Beeren zu entnehmen und im nächsten Jahr auszusäen. Die Chili Samen bleiben getrocknet bis zu drei Jahre lang keimfähig, im Gefrierschrank sogar noch länger.
Pflege und Düngen
Das Wichtigste beim Anbau von Chili ist die Temperatur. Die Pflanzen dürfen in keinem Fall Frost ausgesetzt sein oder zu kalt stehen. Ansonsten sind sie nicht besonders anspruchsvoll und benötigen nicht viel Wasser – im Gegenteil, die Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen.
Gedüngt werden Chilipflanzen am besten mit einfacher Komposterde, aber auch eine gute Versorgung mit Kalisalzen tut dem Chili gut. Dafür verwendet man am besten Holzasche, Patentkalis oder einfachen Tomatendünger. Im Laufe der Vegetationszeit ist es außerdem günstig, ein wenig Stickstoff hinzuzufügen, z. B. mittels Brennesseljauche oder Hornspänen.
Schädlinge wie Schnecken oder Blattläuse befallen gern vor allem junge Pflanzen. Dagegen helfen Schneckenkorn, Brennesselauszug oder eine Entfernung der Läuse mit Wasser. Von einer Behandlung mit Pestiziden ist unbedingt abzuraten, da die Chili Samen und Früchte ja verzehrt werden sollen.
Wissenswertes
Die Chili wurde von Christoph Columbus Ende des 15. Jahrhunderts aus Amerika mitgebracht. Zunächst nur in Spanien angebaut, verbreiteten sie sich rasch im ganzen Mittelmeerraum bis hin nach Indien und Südostasien. Mit den schärferen Chilisorten konnte der teure schwarze Pfeffer ersetzt werden, sodass sich das Gewürz schnell etablierte. Aber auch die milderen Sorten wie Peperoni und Gemüsepaprika haben inzwischen einen festen Platz auf den Tafeln dieser Welt.
Die scharfen Beeren wirken verdauungsfördernd und helfen aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung gegen Darmparasiten und machen Speisen länger haltbar. Der Wirkstoff Capsaicin, der die Schärfe der Chili Samen und Schoten verursacht, hilft außerdem gegen Rheuma und in einigen Fällen sogar gegen Migräne.
Die Schärfe der Paprikapflanzen wird in der Maßeinheit Scoville gemessen. Die Skala reicht von der Gemüsepaprika (0-10 Scoville) über Peperoni (100-500) und Cayennepfeffer (30.000-50.000) bis hin zu Habaneros (100.000-350.000). In Pfeffersprays und besonderen Chili-Sorten werden sogar Messungen in Höhe mehrerer Millionen Scoville gemessen.
Karotten säen und pflanzen
Im Prinzip ist der Anbau von Karotten nicht schwierig. Am wichtigsten ist es, die Erde, in die die Karottensamen eingesät werden sollen, gut vorzubereiten. Das bedeutet, dass Sie am besten schon im Herbst beginnen, Mist und/ oder Kompost unterzuheben, damit dieser im Frühjahr nicht mehr ganz so frisch ist. Karotten sind Mittelzehrer und mögen allzu frischen Dung oder Kompost nicht. Außerdem sollten Sie den Boden gut auflockern, damit die Rüben es leicht haben, die Erde zu verdrängen und schön wachsen können. Ist dies getan, können Sie (je nach Sorte) bereits im Februar mit der Aussaat der Karottensamen beginnen. Sollte noch viel Frost zu erwarten sein, decken Sie das Beet zur Sicherheit mit etwas Vlies ab.
Karotten werden in der Regel in Reihen angebaut. Diese sollten einen Abstand von ca. 20cm aufweisen, damit die Rüben genügend Platz und Nährstoffe zur Verfügung haben. Zwischen den einzelnen Pflanzen innerhalb einer Reihe sollten ebenfalls 2-5cm liegen. Da die Karottensamen recht klein sind, hilft es, sie vor der Aussaat mit etwas Erde zu vermengen – so erwischen Sie nicht zu viele Samen auf einmal und die Verteilung fällt leichter. Die Saattiefe sollte ca. 2 cm betragen.
Die Keimzeit von Karottensamen beträgt ca. 4 Wochen. Um gerade in der ersten Zeit die Saatreihen gut ausmachen zu können und nur dazwischen das Unkraut zu jäten, säen Sie ca. alle 30cm ein schnell keimendes Gemüse wie z.B. Salat oder Radieschen. Sobald sich kleine Pflanzen gebildet haben und Sie absehen können, dass diese zu eng stehen, müssen sie pikiert werden. Tun Sie dies am besten an windigen Tagen oder gegen Abend, da Sie sonst die Möhrenfliege, den gefährlichsten Schädling der Karotte, anlocken könnten. Achten Sie auch darauf, Hohlräume in der Erde zu schließen und stehen gebliebene Wurzelhälse zu bedecken.
Pflege und Düngen
Die Pflege von Karotten wäre so einfach – wäre da nicht die sogenannte Möhrenfliege, die ab Mai ihre Eier in Erdritzen nahe der Möhre legt. Wenige Tage später schlüpfen die ersten Larven und fressen sich durch die Wurzeln. So entstehen Fraßgänge und es besteht ein Risiko, dass die Karotte fault. Um den Befall dieser Schädlinge zu verhindern, können Sie Fliegennetze über Ihr Beet spannen. Außerdem ist eine Mischkultur mit Zwiebeln, Lauch oder Schnittlauch günstig. Auch eine Aussaat der Karottensamen in Nachbarschaft von Ringelblumen oder Tagetes (Studentenblume) hält die lästigen Fliegen fern.
Ist der Boden vor der Aussaat mit genügend abgelagertem Dung vorbereitet, müssen Sie anschließend nicht viel düngen. Bei Bedarf können Sie Hornspäne verwenden – in jedem Fall sollten Sie auf chemischen Dünger oder Insektizide verzichten, wenn Sie die Rüben verzehren möchten. Auch ist es wichtig, Möhren nie zwei Jahre hintereinander in demselben Beet anzubauen. Frühestens nach drei Jahren dürfen in dieselbe Erde wieder Karotten.
Karotten sind zweijährig und bilden erst im zweiten Jahr Blüten und Samen. Wenn Sie also aus Ihrer eigenen Ernte Karottensamen gewinnen möchten, ist dies nicht ganz einfach. Dazu ernten Sie die zu vermehrenden Karotten im Spätherbst und lagern diese über den Winter in einer Wintermiete. Schneiden Sie zuvor das Kraut auf ca. 3 cm zurück. Diese Karotten können dann im Frühjahr wieder ausgesetzt werden und bilden hohe Pflanzen mit Blütendolden. Hier entstehen ab September die Karottensamen, die Sie nachtrocknen, abschlagen und per Windsichtung von feinen Härchen und anderen Partikeln trennen sollten, um gutes Saatgut für das nächste Frühjahr zu gewinnen.
Wissenswertes
Die Karotte – auch Möhre, Mohrrübe, Gelbe Rübe oder Wurzel genannt – ist eines der beliebtesten Gemüse in Deutschland. Sie kann roh und gekocht, konserviert und als Saft verzehrt werden. Vor allem wegen Ihres hohen Karotingehalts ist sie ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Auch ihr Vitamin C-, Eisen- und Kaliumgehalt ist nicht zu verachten. Aufgrund der vielen Nährstoffe werden Karotten besonders bei der Ernährung von Kindern und in der Diätküche mit einbezogen, da sie das Immunsystem stärken und zur Blut- und Zahnbildung beitragen.
Neben der Verwendung in Rohkostsalaten, Suppen und Mischgemüse können aus Karotten auch interessante und exotische Köstlichkeiten gezaubert werden. Probieren Sie zum Beispiel eine Marinade aus Honig, Zitronensaft und etwas Ingwer aus und glasieren Sie die Möhren so in der Pfanne. Auch die Beigabe von Möhrenraspeln in Kuchenteig macht ihn wunderbar saftig und aromatisch.
Aus den Karottensamen wird zudem das ätherische Karottensamenöl hergestellt, welches als Geschmackszusatz in Getränken, Fleischprodukten, Backwaren und Pudding sowie als olfaktorische Komponente in Parfums, Seifen etc. Anwendung findet.
Kartoffeln säen und pflanzen
Kartoffelsamen aussäen ist etwas für besonders experimentierfreudige Gärtner. Wenn man sich diesen ungewissen Weg ausgesucht hat, sollte man mit der Aussaat relativ zeitig beginnen, um die Erntezeit im Spätsommer noch abpassen zu können.
Bei Aussaat unter Glas entstehen im besten Fall kleine Pflänzchen, die anschließend pikiert und dann ins Freiland gepflanzt werden können. Beim Einpflanzen unbedingt auf genügend Abstand im Beet achten. Informieren Sie sich vorher auch unbedingt, ob Ihre Sorte zu den Früh-oder Spätkartoffeln gehört, da dort die Einpflanzzeiten und Pflegebedingungen voneinander abweichen. Wählen Sie für Ihr Kartoffelbeet eine sehr sonnige Stelle mit sandigem Boden und vor allem ausreichend Platz aus.
Wer es mit den Kartoffelsamen nicht ganz so aufwendig mag, pflanzt ab April die Kartoffelknollen ein – etwa 7 Zentimeter tief mit mindestens 40 Zentimeter Abstand zueinander. Die Knollen können vor der Aussaat zum Vorkeimen in einem eher kühl temperiertem Raum ausgelegt werden. Die Austriebe sollten beim Pflanzen der Knollen nach oben zeigen.
Pflege und Düngen
Kartoffel Samen und Pflanzen sind sehr pflegeaufwendig und beanspruchen Ihre Gärtnertätigkeit sehr. Der Boden muss vor der Bepflanzung gepflügt werden. Die Pflanzen sollten in regelmäßigen Abständnen (bio)-gedüngt und so oft es geht von Unkraut befreit werden. Wenn Sie ohne Gift arbeiten wollen, empfiehlt es sich zudem, Kartoffelkäfer und ihre Larven regelmäßig abzusammeln. Diese befallen das Kraut, und die Kartoffelpflanzen können dann nicht mehr genügend Nährstoffe sammeln, um ausreichend große Knollen zu bilden.
Die Kartoffelpflanze speichert Nährstoffe durch Photosynthese in der unterirdischen Frucht. Sobald sich die ersten Triebe aus der Erde schieben, wird in Abständen regelmässig gehackt und gleichzeitig angehäufelt. Das Anhäufeln verhindert, dass Knollen aus der Erde schauen und sich grün färben. Kartoffeln und Tomaten sollten nicht in unmittelbarer Nähe angebaut werden, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Als Starkzehrer weisen Kartoffeln einen entsprechend hohen Düngerbedarf auf – Kompost ist sehr stickstoffhaltig und erweist sich als beste Wahl.
Wissenswertes
Wie genau die Kartoffel aus Südamerika nach Europa kam ist ungeklärt. Fest steht, dass die Kartoffel weltweit zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt zählt. Wahrscheinlich wurden die Kartoffelsamen über den Seeweg von Spanien aus in Europa verteilt. In vielen Ländern gehört die Kartoffel zu den Grundnahrungsmitteln und hat in wirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Hinsicht eine extrem hohe Bedeutung.
Weltweit gibt es über 190 verschiedene Arten und bis zu 5000 Sorten, die vielseitig eingesetzt werden. Nicht nur in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie werden Kartoffeln verwendet, auch bei der Herstellung von Alkohol greift man auf die Kartoffel zurück.
In der Küche ist sie nach wie vor so vielseitig einsetzbar wie kaum ein anderes Gemüse. Als Salat, Suppe, Kuchen, Auflauf oder als Beilage kann man alles aus der Kartoffel herausholen. Zudem sind Kartoffeln äußerst gesund – Sie enthalten Eiweiß und Mineralstoffe und gehören zu den nitratarmen Nahrungsmitteln. Die verschiedenen Arten zeigen sich zudem noch sehr farbenfroh: Kartoffeln gibt es außer in den klassisch gelben und weißen Farben auch in rosa und violett – innen und außen.
Mais säen und pflanzen
Für den Maisanbau benötigen Sie viel Platz, denn Mais wird immer in Blöcken angebaut, damit sich die Pflanzen gegenseitig vor starkem Wind schützen und die Befruchtungsrate steigt. In einem windgeschützten Beet können Sie auch eine kleinere Menge anbauen, sollten aber zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von etwa 30-40 cm einplanen. Am besten zeichnen Sie mit einem Stock ein Gitter vor, bei dem die Linien je 30-40 cm voneinander entfernt sind, und pflanzen an jede Kreuzung einen Maissamen. Da Mais keinen Frost verträgt, sollten Sie dies erst nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) tun. Nun muss der Boden feucht gehalten werden, ohne dass sich Staunässe bildet. Zudem benötigt Mais zum Keimen viel Sonne.
Die Keimzeit von Maissamen ist relativ kurz, sodass Sie bereits nach wenigen Tagen erste Keimlinge entdecken sollten. Während der Wachstumsphase dürfen Sie das Gießen auf keinen Fall vergessen. Auch eine gelegentliche Düngung mit Brennnesseljauche und regelmäßige Auflockerung des Bodens tut den Jungpflanzen gut. Ist der Mais erst größer, verzeiht er auch ab und an eine Trockenperiode. Während des Sommers bilden sich männliche und weibliche Blüten, die Bestäubung funktioniert mit Hilfe des Windes und der Insekten. Wurde eine weibliche Blüte bestäubt, so bildet sich daraus ein Kolben, der die Maissamen enthält. Diese sind für den Verzehr und für eine erneute Aussaat interessant.
Pflege und Düngen
Mais benötigt keine spezielle Pflege. Ab und an ein wenig Komposterde, Brennesseljauche und allzeit gut gehackten Boden und er gedeiht prächtig – sofern der Standort günstig ist. Mais benötigt viel Sonne (ruhig vollsonnig) und die Blüten müssen sich gegenseitig befruchten können, um einen hohen Ertrag zu garantieren. Daher ist eine Anpflanzung in langen Reihen eher ungünstig. Stattdessen sollten Maissamen eher in einer möglichst quadratischen Form ausgesät werden.
Hochgezüchteter Kulturmais in Monokulturen ist anfällig für viele Krankheiten. Am spektakulärsten ist wohl der sogenannte Maisbeulenbrand, ein Pilz, der graue, tumorartige Wucherungen am Kolben auslöst. In bestimmten Stadien (vor der Sporenbildung) ist dieser Brandpilz essbar und gilt in Mexiko sogar als Delikatesse, die wertvoller ist als die Maiskörner bzw. Mais Samen. In Europa ist der Pilz unter dem Namen Huitlacoche, Cuitlacoche oder „Mexikanischer Trüffel“ bekannt. In Haus- und Kleingärten sind Krankheiten bei Mais allerdings sehr selten. Um ihnen dennoch vorzubeugen, sollte Mais nur alle vier Jahre auf demselben Boden angebaut werden.
Wissenswertes
Mais und Bohnen gehören in vielen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln. Die Maissamen können gekocht oder zu Mehl, Stärke oder Grieß verarbeitet werden. Daraus werden anschließend Glukosesirup, Maiskeimöl, Tortillas, Popcorn, Polenta und viele andere Lebensmittel hergestellt. Zudem werden die Pflanzenteile des Mais als Futtermittel und zur Gewinnung von Bioenergie verwendet.
Bereits bei den Inkas und Atzteken wurde Stärkemais verwendet, wie Grabuntersuchungen ergeben haben. Mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christoph Kolumbus kam der Mais nach Europa und wird seitdem auch hier mit Begeisterung verzehrt und verarbeitet. Dennoch liegen die Länder, in denen die meisten Maissamen verzehrt werden, hauptsächlich in Lateinamerika und Afrika. In Industrieländern wird ein Großteil der Maisernte in Bioenergie umgewandelt.
Paprika säen und pflanzen
Da Paprikapflanzen keine kalten Temperaturen vertragen, sollten sie im Haus vorgezogen werden. Dafür benutzt man am besten kleine Töpfe oder eine Pflanzenschale mit Anzuchterde. Paprikasamen werden in der Regel mit ein wenig Erde bedeckt – nur einige wenige Sorten sind Lichtkeimer. Die Erdschicht über den Samen sollte ca. doppelt so dick sein wie die Samen groß sind.
Um Feuchtigkeit und Wärme in der Erde zu halten, kann der Topf mit transparenter Folie bedeckt werden. Anschließend sollte er an einem möglichst hellen, warmen Platz aufgestellt werden. Nach etwa vier Wochen haben sich aus den Paprika Samen kleine Pflänzchen gebildet, die nun pikiert und in größere Töpfe umgepflanzt werden können. Ab Ende April können die Pflanzen in ein unbeheiztes Gewächshaus gesetzt werden; ab Mitte Mai, nach dem letzten Frost, dürfen die Pflanzen ins Freiland. Auch hier sollte auf einen sehr sonnigen Standort geachtet werden.
Paprikapflanzen benötigen, um gut gedeihen zu können, ca. 40-50 cm Abstand zueinander. Sie sollten nicht in Mischkultur mit anderen Nachtschattengewächsen (Tomaten, Kartoffeln, Auberginen) stehen und außerdem jedes Jahr an einem anderen Standort gepflanzt werden, da sie Starkzehrer sind. Günstig ist es, Paprika in Kübeln anzubauen. So können Sie jedes Jahr problemlos die Erde wechseln und die Pflanzen bei zu kühlen Temperaturen einfach ins Haus holen. Die Pflanzen können durch das Anbinden an Bambusstäbe unterstützt und vor dem Umknicken bewahrt werden.
Pflege und Düngen
Die Aufzucht von Paprikasamen ist schon etwas für fortgeschrittene Gärtner. Die Pflanzen benötigen sehr viel Licht und zudem eine regelmäßige Wasserzufuhr, sollten aber nie in nasser Erde stehen. Auch mögen sie es nicht, wenn die Blätter nass werden. Paprika sollte daher vor Regen geschützt aufgestellt und nur an der Wurzel gegossen werden.
Um eine reichhaltige Ernte einbringen zu können, knipsen Sie die Königsblüte ab. Das ist die erste Blüte, die sich in der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb bildet. Durch das sogenannte Ausbrechen dieser Blüte geben Sie der Pflanze Kraft, die sie in das Wachstum von Blättern und in die Ausbildung anderer Blüten investieren kann. Paprikapflanzen sollten ca. alle 14 Tage mit ein wenig Flüssigdünger im Gießwasser gedüngt werden. Auch hilft es zwischendurch mit organischem, stickstoffhaltigem Gemüsedünger wie etwa Brennnesseljauche zu düngen.
Sobald Sie die ersten Früchte ernten können, entnehmen Sie die Paprika Samen, um auch im nächsten Jahr wieder schmackhafte Paprika aus eigener Ernte verzehren zu können. Diese haben zwar nicht unbedingt die gleichen Eigenschaften wie die “Mutterpflanze”, sind aber ein spannendes Experiment wert. Wer sich sicher sein möchte, dass die Früchte eine bestimmte Form und Farbe annehmen, sollte sich in jedem Frühjahr neue Paprikasamen aus dem Fachhandel besorgen.
Wissenswertes
Der Verzehr von Paprika und Chili liegt heutzutage voll im Trend. Die bunten Schoten sind kalorienarm und gleichzeitig sehr vitaminreich. Zudem enthalten sie das krebsvorbeugende Lycopin. In der Küche wird der Gemüsepaprika als Beilage, in Salaten oder in gefüllter Form (mit Hackfleisch oder Reis) verwendet. Paprika-Gewürz besteht aus reifen getrockneten und gemahlenen Paprikaschoten. Je nach der verwendeten Sorte kommt dabei ein scharfes oder mildes Gewürz heraus.
In wärmeren Regionen wird traditionell mit den scharfen Paprikasorten gekocht. In Mexiko, Asien aber auch auf dem Balkan werden viele Gerichte seit langer Zeit mit Chili oder scharfem Paprikapulver gewürzt. Aber auch in Westeuropa nimmt die Beliebtheit scharfer Gerichte zu, sodass mehr und mehr Haushalte auch selbst Paprikasamen aussäen und sich im Eigenanbau versuchen. Übrigens: Streng genommen ist die Paprikaschote kein Gemüse, sondern eine Beere.
Radieschen säen und pflanzen
Radieschen werden nur durch Samen vermehrt. Beim Aussäen von Radieschensamen hat man die freie Wahl: Sie sind relativ pflegeleicht und keimen schnell – sowohl im Beet als auch auf dem Balkon an einem sonnigen Platz. Unter einer Folie kann man die Radieschensamen bereits im März im Freiland ausbringen und sich dann schon nach 4-6 Wochen über die erste Ernte freuen. Radieschen eignen sich daher besonders gut für die Vorkultur.
Bis in den September hinein kann man Radieschensamen aussäen. Dabei sollte man auf den Abstand zwischen den Pflanzen sollte achten – Radieschen mögen es nicht zu eng. In der Mischkultur vertragen sich Radieschen mit ihren Pflanzennachbarn unterschiedlich gut. Geeignet sind vor allem Bohnen, Erbsen, Möhren und Tomaten. Die Nachbarschaft mit Wassermelone und Gurke mögen Radieschen nicht so gern.
Man unterscheidet die Radieschesamen in zwei Sorten: Frühjahrs- und Herbstaussaat oder Sommerradieschen, die auch unter Langtagsbedingungen Knollen ausbilden.
Pflege und Düngen
Radieschen lieben, besonders als Vorkultur, einen humusreichen, nährstoffhaltigen Boden. Um dies zu unterstützen, kann man den Boden vor der Aussaat der Radieschesamen mit Kompost auffüllen. Sollte die Stickstoffversorgung im Boden allerdings zu hoch sein, kann es leicht passieren, dass sich die Knollen schwarz verfärben. Auf jeden Fall sollte man beim Düngen der Pflanzen auf frischen Stallmist verzichten, da dieser den Befall von Schädlingen begünstigen kann. Wenn die Pflanzen in humusreicher Erde stehen, kann auf Dünger generell verzichtet werden. Ansonsten gilt: Gießen, gießen, gießen, denn Radieschen lieben es feucht.
Wissenswertes
Radieschen sind nicht nur wegen ihrer oftmals grellen roten Farbe so beliebt. Neben dem dekorativen kommt auch der gesundheitliche Aspekt der Radieschen nicht zu kurz. Radieschen bestehen zwar zu 94 Prozent aus Wasser, besitzen aber einen immens hohen Nährstoffgehalt. Das macht sie gerade in der gesunden Küche so beliebt. Ihren scharfen Geschmack verdanken sie einem Senföl, das in der Wurzel angelagert ist und sich positiv auf Leber und Galle auswirkt sowie bei Verdauungsproblemen eingesetzt wird.
Radieschen, die im Kühlschrank etwas „schlapp” geworden sind, legt man für einige Stunden in einen Schale mit kaltem Wasser, und schon kann man sich wieder auf knackiges Gemüse freuen.
Tipp: Auch die Sprossen, die sich bereits wenige Tage nach der Aussaat der Radieschensamen zeigen, sind wohlschmeckend und können ähnlich wie Kresse zubereitet werden.
Spargel säen und pflanzen
Wer sich tatsächlich für die Aussaat von Spargelsamen entschließt, verlängert automatisch die Wartezeit auf die Ernte. Denn schon von der Pflanzung bis zur Ernte vergehen beim Spargel immerhin 3 Jahre.
Wer sich dennoch für den Spargel entscheidet, der legt die kleinen schwarzen Spargelsamen vor dem Einpflanzen zum Einweichen für 2-3 Tage ins Wasser, damit sie auskeimem können. Ab März/April kann dann im Frühbeet ausgesät werden, am besten in einem Abstand von 10 cm in 1 cm tiefen Rillen. Der Reihenabstand sollte ca. 20 cm betragen.
Die Jungpflanzen werden im darauf folgenden Frühjahr an den endgültigen Standort gesetzt. Dieser Standort sollte gut mit Mist oder Kompost vorbereitet werden. Um weißen Spargel direkt zu pflanzen, werden vorab 30 cm tiefe und 45 cm breite Gräben ausgehoben. Der Abstand zwischen den Gräben beträgt idealerweise 1,20 m. Typisch für die Spargelbeete sind kleine Hügel, die man im zweiten Spargeljahr aufschüttet. Das dient dazu, den weißen Spargel vor dem Licht zu schützen, damit er seine Farbe behält.
Grünspargel kann wie weißer Spargel ausgesät werden. Allerdings kann man bei ihm auf den Spargelwall verzichten, da Licht für die Pflanze erwünscht ist und er seine grüne Farbe erhalten kann.
Pflege und Düngen
Wer ein Spargelbeet besitzt, der braucht vor allen Dingen eines: Geduld! Vor der Aussaat der Spargelsamen sollte man den Boden im vorausgegangenen Herbst gründlich auf die recht anspruchsvolle Pflanze vorbereiten, dass heißt, Mist oder Kompost unter die Pflanzenerde heben.
Im Pflanzjahr selbst braucht der Spargel ausreichend Wasser, auch Unkraut muss regelmäßig und akribisch gejätet werden. Das Spargelkraut wächst anfangs noch sehr spärlich, wird aber bereits im ersten Winter zurückgeschnitten, damit der Pflanze keine wertvolle Energie entzogen wird. Im zweiten Jahr, im Frühling, wird die Pflanze dann mit einer Düngung aus Mist oder Kompost gepflegt. Aber auch jetzt ist immer noch keine Erntezeit. Die Spargelpflanze wächst weiter und wird ebenso wie im ersten Jahr auch jetzt zum Winter hin vom Spargelkraut befreit und mit Dünger abgedeckt.
Spargel benötigt viel Aufwand und Pflege, aber: Das Säen von Spargelsamen und das Durchhalten lohnen sich! Im dritten Jahr kann man endlich ernten. Bei guter Pflege – Wässern, Düngen, Jäten – kann Spargel bis zu 15 Jahre lang auf ein und demselben Beet geerntet werden.
Wissenswertes
Spargel ist als Gemüse und Heilpflanze seit Langem bekannt. Bereits in Ägypten und bei den Griechen wurde er als heilend und aphrodisierend verehrt. Spargelsamen wurden im späten Mittelalter wohl auch eher wegen dieser Wirkung nach Europa importiert.
Im Gegensatz zur aphrodisierenden Wirkung ist die gesunde Wirkung des Spargels aber unbestreitbar. Spargel ist reich an Asparaginsäure. Sie regt die Nierentätigkeit an und hat eine entwässernde Wirkung. Spargel beinhaltet außerdem sehr viele Vitamine und Mineralstoffe. Auch für kalorienbewusste ist der Frühsommergenuss Spargel genau das Richtige: 100 Gramm Spargel enthalten gerade einmal 16 Kilokalorien. Vorausgesetzt, man verzichtet auf die Sauce Hollandaise.
Tomaten säen und pflanzen
Es ist gar nicht schwer, aus Tomatensamen eine volle grüne Pflanze mit schmackhaften roten Früchten zu ziehen. Im Prinzip sind Tomaten pflegeleicht, wenn man einige Dinge beachtet. Die Samen müssen im Gewächshaus oder in der Wohnung vorgezogen werden, bevor man sie nach draußen in den Garten oder auf den Balkon pflanzt. Dazu benötigt man einige kleine Styropor- oder Plastikbecher mit Abzugslöchern, um Staunässe zu vermeiden und fruchtbare Anzuchterde. Man bringt jedes Samenkorn einzeln in die Erde und bedeckt es anschließend.
Besonders wichtig ist häufiges Wässern, am besten mehrmals täglich, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Der Standort sollte sehr hell und möglichst warm und frei von Zugluft sein. Ein Fenster mit Südwestausrichtung ist daher besonders gut geeignet. Hat man ein Gewächshaus, können die Töpfe mit den Tomatensamen dort zum Keimen aufbewahrt werden, da sich hier die Wärme stauen und das Licht von allen Seiten einfallen kann.
Zeigt sich nach dem ersten Aufkeimen das dritte Keimblatt, sollten die jungen Pflänzchen in eine etwas größere Schale umgepflanzt werden, damit ihre Wurzeln sich voll entwickeln können. Innerhalb von vier bis sechs Wochen ist die Tomate so weit entwickelt, dass sie ins Freie gesetzt werden kann. Je nachdem, ob man einen Garten oder einen Balkon zur Verfügung hat, pflanzt man sie in den Boden oder in einen ausreichend großen Kübel. Doch Vorsicht: Tomatenpflanzen können sehr hoch wachsen und sollten daher gut abgestützt werden. Während des Wachstums sollte man regelmäßig die Seitentriebe der Pflanze entfernen, damit die Kraft ganz in die Ausbildung der Früchte fließen kann.
Pflege und Düngen
Wie die Tomatensamen brauchen auch die ausgewachsenen Pflanzen sehr viel Wasser. Besonders im Hochsommer kann das problematisch werden, wenn man tagsüber nicht zum Gießen kommt. Hier empfiehlt es sich, eine leere Plastikflasche, deren Boden man abgetrennt hat, mit dem Hals nach unten neben die Pflanze in die Erde zu bringen. Füllt man sie nun mit Wasser auf, kann es langsam und schrittweise an die Wurzel abgegeben werden und sie so den Tag über feucht halten.
Tomaten sollten regelmäßig gedüngt werden, damit ihre Früchte prall und zahlreich heranreifen können. Besonders gut eignet sich hierfür spezieller Tomatendünger, den man in fertigen Mischungen überall im Handel beziehen kann. Man kann ihn übrigens ebenso gut für Paprika und Auberginen benutzen. Wer es natürlich mag, kann auch mit Stallmist oder Kompost düngen. Eine Schicht aus Mulch hilft außerdem dabei, dass der Boden um die Pflanze herum nicht austrocknet.
Wissenswertes
Die Tomate stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und wurde im Zuge der Entdeckung des Kontinents durch Kolumbus nach Europa importiert. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Tomate weitestgehend als Zierpflanze angebaut. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist sie vor allem in Italien als schmackhaftes Nahrungsmittel bekannt. Um 1900 trauten sich schließlich auch die Deutschen, die Tomate in ihren täglichen Speiseplan zu integrieren. Seitdem ist ihr Siegeszug ungebrochen. Über 2.500 Sorten sind weltweit gemeldet. Dabei kann man von einer mindestens ebenso großen Zahl nicht registrierter Sorten aus privaten Züchtungen ausgehen.
Die Tomate besteht zu 95% aus Wasser. Die Tomatensamen im Inneren der Kammern sind mit einer gallertartigen Schutzschicht umgeben und ölhaltig. Der rote Farbstoff der Früchte, dem Lycopin, stärkt das Immunsystem und hat eine antioxidative Wirkung. Daher steht sie auch in der Krebstherapie ganz oben auf dem Speiseplan. Mit 242 mg pro 100 g ist die Tomate außerdem ein guter Kaliumlieferant.
Die grünen Teile der Pflanze sind ungenießbar. Sie enthalten das giftige Tomatidin, das zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Auch unreife Tomaten sollte man daher besser nicht verzehren. Im Laufe der Reifung geht das Tomatidin in der Frucht allerdings vollständig verloren.
Bild von Sven Hilker auf Pixabay
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