Alles über Zigarren

Wer kennt sie nicht: die gute alte Zigarre. Im Gegensatz zur Zigarette, die quer durch alle Bevölkerungsschichten konsumiert wird, blieb die Zigarre immer etwas Besonderes. Die meisten Menschen stellen sich unter einem typischen Zigarrenraucher einen älteren, gut situierten Herren vor, etwas konservativ in seiner Einstellung und traditionellen Werten zugewandt.

In den letzten Jahren ist das Zigarrenrauchen jedoch etwas in der Versenkung verschwunden. Zigarrenraucher werden halt immer noch als etwas altmodisch empfunden – oder haben Sie schon einmal einen jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren mit einer Zigarre im Mund gesehen?

Experten erwarten jedoch, dass sich die Zigarre in den nächsten Jahren wieder von selbst rehabilitieren wird, so dass sie wieder eine wesentlich größere Verbreitung erfährt. Der Grund: Unsere moderne Gesellschaft wird immer genussorientierter und die Zigarre steht seit jeher für den puren Genuss. Insbesondere hochwertige, handgerollte Zigarren werden in Zukunft wohl deutlich begehrter werden, man wird sie wieder konsumieren wie einen guten, alten Wein.

Doch halt: Was ist eine Zigarre überhaupt?

Man sollte es kaum glauben, aber große Teile der Bevölkerung können kaum den Unterschied zwischen einer Zigarre und einem anderen Tabakerzeugnis erklären. Bei einer Zigarre handelt es sich um eine aus fermentierten und getrockneten Tabakblättern hergestellte Rauchware, die aus einer Einlage, einem Umblatt sowie einem Deckblatt besteht. Den inneren Kern bildet die Einlage, bestehend aus ganzen oder in kleine Stücke geschnittenen Tabakblättern, welche durch das Umblatt umschlossen werden. Für die schönere Optik wird schließlich noch ein Deckblatt darüber gelegt, das der Zigarre dann die endgültige Form gibt. Zum Schluss werden viele Zigarren noch mit einer Banderole versehen, die auch als „Bauchbinde“ bezeichnet wird. Hier ist beispielsweise der Hersteller oder das Zigarrenmodell aufgedruckt.

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Die Geschichte der Zigarre

Selbst Experten können heute nicht mehr genau rekonstruieren, wann und wo die erste Zigarre hergestellt beziehungsweise konsumiert wurde. Einige vermuten den Ursprung dieses Tabakerzeugnisses in Südamerika, andere in Nordamerika oder sogar Afrika. Belegt ist jedoch, dass bereits vor vielen tausend Jahren bei einigen Völkern Südamerikas gerollte Tabakblätter angezündet und der Rauch anschließend inhaliert wurde, insbesondere im Zusammenhang mit religiösen Bräuchen und Ritualen.

In diesem Zusammenhang ist auch immer wieder die Rede davon, dass durch den Genuss von Tabak beziehungsweise Tabakrauch eine Verbindung zu den Göttern geschaffen werden kann, beziehungsweise der Rauchende mit ihnen in Kontakt treten kann.

Ihren Siegeszug um die Welt feierte die Zigarre schließlich in der Kolonialzeit, als insbesondere Soldaten und Seeleute größere Mengen Zigarren aus Südamerika in ihre Heimatländer mitnahmen. Schnell fanden sich viele neue Freunde für das Rauchgerät, so dass die Nachfrage mehr und mehr stieg. In den Heimatländern des Tabakanbaus richtete man sich darauf ein und erschuf große Plantagen zur industriellen Herstellung von Tabak und anschließender Fertigung von Zigarren.

Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert war das Rauchen von Zigarren sind dann auch in Europa weit verbreitet, so dass sich auch hierzulande ein großer Industriezweig daraus entwickelte, der entweder eigene Tabaksorten anbaute und verarbeitete, oder fertigten Tabak aus fernen Ländern importierte und anschließend hier zu Zigarren weiterverarbeitete. Die Produktion in Deutschland konzentrierte sich dabei auf den Großraum Berlin sowie das Westfälische Land, zum Beispiel in der deutschen Zigarrenhauptstadt Bünde.

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Die Herstellung von Zigarren

Den Anbau von Tabak hatten wir an anderer Stelle schon eingehend erläutert. Zur Herstellung einer Zigarre werden die Tabakblätter zunächst geerntet, was zumeist von Hand erfolgt. Anschließend werden sie in natürlicher Umgebung getrocknet, und reifen in dieser Zeit selbstständig weiter. Der Gehalt an Wasser wird dadurch reduziert, ohne dass der Tabak zu faulen oder zu schimmeln beginnt. Dafür ist der Regel ein Klima notwendig, das es bei uns in Mitteleuropa nicht gibt.

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Als nächster Schritt steht das Fermentieren des Tabaks an. Dabei werden die Blätter zu Stapeln aufgerichtet, woraufhin sich anschließend ein natürlicher Gärprozess in Gang setzt, der die spezifischen Aromen der Tabakblätter hervorruft. Dieser Prozess dauert in der Regel zwischen drei und sechs Monaten, bei besonders hochwertigen Tabaksorten kann die Fermentierung aber auch bis zu einem Jahr dauern.

Hochwertige Zigarren werden darüber hinaus mehrmals fermentiert. Nach dem ersten Durchgang wird zunächst der Mittelstrang der Blätter entfernt, anschließend können diese nochmals fermentiert werden, um auch den letzten Rest der natürlich vorhandenen Aromen hervorzurufen.

Im nächsten Schritt entscheidet sich, ob das Endprodukt eine günstige oder eine sehr teure Zigarre wird. Günstige Zigarren werden maschinell hergestellt, wobei die Blätter für die Einlage in feine Streifen geschnitten und anschließend mithilfe einer Maschine zusammengepresst und mit dem Um- und Deckblatt versehen werden. Hochwertige und teure Zigarren dagegen werden von Hand gerollt. Dabei stellt der Mitarbeiter die Mischung aus den verschiedenen Blättern selbst zusammen und rollt diese anschließend kunstvoll zusammen. Erst am Schluss wird eine Presse zu Hilfe genommen, um dem Rohling seine endgültige Form zu geben.

Wie wird eine Zigarre richtig geraucht?

Zunächst einmal kann man sich darüber streiten, ob man beim Konsum einer Zigarre überhaupt vom „Rauchen“ sprechen kann. Eine Zigarre wird nämlich in der Regel nicht über die Lunge geraucht, sondern lediglich gepafft. Das bedeutet, der Rauch wird eine Weile in der Mundhöhle behalten und dann, ohne über die Lunge zu gehen, wieder ausgeschieden.

Doch beginnen wir ganz vorne. Bei einer Zigarre muss zunächst das Kopfende angeschnitten werden, bevor diese geraucht werden kann. Dafür verwendet man meist einen speziellen Zigarrenschneider, mit dem ein sauberer Einschnitt gelingt. Industriell hergestellte Zigarren weisen dagegen heute oft eine Einkerbung auf, so dass sie ohne Einschnitt geraucht werden können. Für Zigarrenliebhaber ist dies jedoch keineswegs eine Alternative.

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Anschließend kann die Zigarre angezündet werden. Auch das ist eine Wissenschaft für sich. Zum Anzünden dürfen keineswegs Benzinfeuerzeuge oder Streichhölzer, die Schwefel enthalten, verwendet werden. Der Grund: Die darin enthaltenen Stoffe verändern den Geschmack der Zigarre. Echte Insider zünden ihre Zigarren mit einem brennenden Holzspan an. Aber auch moderne Gasfeuerzeuge bieten sich an, da sie weitgehend geruchslos sind.

Die Zigarre wird jedoch zum Anzünden nicht direkt ins Feuer gehalten, wie es etwa beim Anzünden einer Zigarette der Fall ist. Vielmehr wird sie zunächst über der Flamme etwas gedreht, wobei man auch vom „Toasten“ spricht. Man wartet nun ab, bis sich ein klein wenig Asche am vorderen Ende der Zigarre gebildet hat. Erst dann kann man den ersten Zug nehmen. Insgesamt wird eine Zigarre viel langsamer als eine Zigarette geraucht, üblicherweise über mehrere Stunden. Dabei kann sie auch zwischendurch gelöscht und später wieder angezündet werden.

Bild von Konchai Klangkanasub auf Pixabay

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).