Wissenswertes zur Heiligen Kommunion

In der modernen westlichen Welt ist die heilige Kommunion vor allem aus der römisch-katholischen Kirche bekannt. Hier steht die Kommunion für die Wandlung der so genannten Opfergaben (Brot und Wein) durch die Einsetzung der Worte des Priesters zum Blut Jesu Christie. Nach dem Verständnis der katholischen Kirche bleiben zwar die Opfergaben als Materie erhalten, sind von ihrer Substanz jedoch in den Leib und das Blut des Erlösers übergegangen.

Die Kommunion ist allerdings nicht ausschließlich ein Brauch aus der römisch-katholischen Kirche. Auch in anderen Kirchen ist sie durchaus ein Thema, darunter zum Beispiel auch in der evangelischen Kirche. Viele Gläubige wissen gar nicht, dass die Kommunion hier für den Eintritt in die christliche Gemeinde steht, und den Gläubigern außerdem in eine Gemeinschaft mit Gott führt.

In der altkatholischen und anglikanischen Kirche weicht das Verständnis von der Kommunion ebenfalls etwas von dem der römisch-katholischen Kirche ab. Sie sehen die Kommunion in erster Linie als Vergegenwärtigung der Opfer, welche durch Christus für die Menschen erbracht wurden, weniger als den Eintritt des Gläubigen in die Gemeinschaft mit Gott und Jesu Christi. Die so genannte Transsubstantiation, wie sie in der römisch-katholischen Kirche durch die Gabe von Brot und Wein während der Kommunion durchgeführt wird, wird von der altkatholischen und der anglikanischen Kirche weitgehend abgelehnt.

Voraussetzungen zur römisch-katholischen Kommunion

Relativ streng sind in der römisch-katholischen Kirche die Voraussetzungen, um die heilige Kommunion empfangen zu dürfen. Eine der Grundvoraussetzungen ist die Taufe und das anschließende Festhalten am katholischen Glauben, das so genannte „Leben in der Taufgnade“. In der Vergangenheit begangene Sünden spielen ebenfalls hinsichtlich der Taufe eine große Rolle. Von der Kirche wird erwartet, dass diese durch eine rechte Bußabsicht und dem anschließenden Empfang des Bußsakraments aufrichtig bereut werden und sich der Taufanwärter seiner Sünden bewusst ist.

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Weiterhin ist jeder Teilnehmer an einer römisch-katholischen Kommunion dazu verpflichtet, die so genannte eucharistische Nüchternheit einzuhalten, was bedeutet, dass derjenige zumindest in der letzten Stunde vor dem Empfang der Kommunion keine Nahrung zu sich nehmen darf. Ausnahmen gelten hier lediglich bei Medikamenten sowie dem zur Einnahme nötigen Wasser. Auch jegliche Genussmittel wie Alkohol oder Tabak sind dabei tabu.

Wer wird nicht zur heiligen Kommunion zugelassen?

Grundsätzlich sind alle Ungetauften und Nichtkatholiken von der heiligen Kommunion in der römisch-katholischen Kirche ausgeschlossen. Darüber hinaus müssen Personen, die eine besonders schwere Sünde begangen haben, auf die Kommunion verzichten. Durch den Empfang des Bußsakraments und dem damit verbundenen Loslassen von der Schuld können sie sich allerdings soweit von ihren Sünden  reinwaschen, dass eine spätere Kommunion doch noch möglich ist.

Nicht zugelassen zur Kommunion sind außerdem Geschiedene, die fortan in einer nichtkirchlichen Verbindung leben, wie sie beispielsweise eine Ehe darstellt, die ausschließlich vor dem Standesamt geschlossen wurde.

Alle anderen, aufrichtigen Christen der römisch-katholischen Kirche sind grundsätzlich zur heiligen Kommunion zugelassen, sofern sie zuvor ihr Gewissen überprüfen, begangene Fehler bereuen und für die Zukunft gute Vorsätze fassen.

Wissenswertes zur Erstkommunion

Eine so genannte Erstkommunion – auch Erste heilige Kommunion genannt – gibt es sowohl in der altkatholischen als auch in der römisch-katholischen Kirche. Meist bezeichnet man damit den ersten Kommunionempfang der Kinder, welcher üblicherweise in einem festlichen Rahmen begangen wird.

In diesem Zusammenhang nehmen die Kinder auch zum ersten Mal am Empfang des Altarsakraments teil, das durch die Kirchengemeinde ausgerichtet wird. Zusammen mit der Taufe sowie der Firmung gehört die Erstkommunion zu den so genannten Initiationsriten, mit denen der Betreffende in das Leben der katholische Kirche eingegliedert wird.

Zur Vorbereitung auf die Erstkommunion nehmen die Kinder an zahlreichen Veranstaltungen zur Einführung in den christlichen Glauben der katholischen Kirche teil. Diese bezeichnet man auch als Kommunionsunterricht beziehungsweise Katechese. Am Ende der Vorbereitungsmaßnahmen steht schließlich der Empfang des Bußsakraments, der – wie bereits angedeutet – meist in einem feierlichen Rahmen mit der ganzen Familie des Kindes vorgenommen wird.

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Grundsätzlich ist die Teilnahme des Kindes am Kommunionsunterricht beziehungsweise den vorbereitenden Maßnahmen nicht zwingend vorgeschrieben. Auch die Eltern können diese Vorbereitung durchführen, wobei die Erstkommunion auch in jedem anderen Gottesdienst stattfinden kann. Üblicherweise ist es jedoch so, dass alle Kinder im betreffenden Alter einer Gemeinde zusammen in einem speziellen Gottesdienst ihre Erstkommunion empfangen.

Laut Kirche hat der Pfarrer der Gemeinde darauf zu achten, dass ausschließlich Kinder zur ersten heiligen Kommunion vorstellig werden, die zum so genannten Vernunftsgebrauch gelangt sind. Die sakramentale Beichte, die im Rahmen der vorbereiteten Maßnahmen für die Erstkommunion abzulegen ist, ist dabei ein Muss. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist das Kind berechtigt, die göttlichen Speisen zu empfangen.

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Hand- und Mundkommunion

In der römisch-katholischen Kirche kann die Kommunion entweder in Form einer Mundkommunion oder auch nach dem Brauch der Handkommunion durchgeführt und empfangen werden. Unabhängig von der Form, in der die Kommunion letztendlich durchgeführt wird, kann der Gläubiger diese kniend oder stehend empfangen. Ein Unterschied ergibt sich lediglich daraus, wie die Hostie dem Gläubigen gegeben wird.

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Bei der Mundkommunion legt der Pfarrer die Hostie direkt auf die Zunge des Kommunionsempfängers. Bei einer Mundkommunion, die durch einen Priester durchgeführt wird, ist es außerdem möglich, die Hostie zunächst in den Wein einzutauchen. Man spricht dabei auch vom „Kommunionsempfang durch Intinctio“.

Anders bei der Handkommunion. Hier legt der Kommunionsspender die Hostie dem Empfänger auf die linke Hand, anschließend kann dieser sie entweder direkt mit der Zunge von der Hand aufnehmen oder mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand aufnehmen und anschließend zum Mund führen. Im Rahmen des Kirchentages 2008 drückte Papst Benedikt XVI. diesbezüglich seine Vorstellungen und Wünsche aus. Er bat darum, dass die Eucharistie mit dem Mund empfangen werden soll, außerdem sollen die Empfänger dabei knien.

Doch warum gibt es überhaupt den Unterschied zwischen Mund- und Handkommunion?

Jede dieser Formen ist der Ausdruck einer ganz speziellen christlichen Überzeugung. Befürworter der Mundkommunion bevorzugen diese, weil nach ihrer Überzeugung die Berührung von heiligen Gestalten ausschließlich ein Vorrecht der Geweihten ist. In einem früheren Brauchtum vollzog sich die Kommunion darüber hinaus so, dass diese zwar auf der Hand empfangen wurde, der Gläubiger den Leib Christi – verkörpert durch Brot und Wein – dagegen nicht mit der Hand berührte, sondern sich zunächst tief verneigte und die Gaben dann mit der Zunge aufnahm.

Bild von Norbert Staudt auf Pixabay

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).