Welches Anlagemodell sollte man wählen?

Wie bereits im Text erwähnt, gibt es auch im Bereich der nachhaltigen, ethischen und ökologischen Kapitalanlagen mittlerweile nahezu jedes Finanzprodukt auf dem Markt. Sogar das herkömmliche Sparbuch wurde inzwischen zum „grünen Sparbuch“ oder auch „Baumsparbuch“ weiterentwickelt. Konkret heißt das, dass Sie mit jedem gesparten Euro ökologische Projekte wie zum Beispiel die Aufforstung des Regenwaldes unterstützen. Sie werden jedoch zustimmen, dass allein diese Neuerungen das ordinäre Sparbuch bezüglich der erzielbaren Rendite nicht unbedingt attraktiver macht. Hier sind andere Formen der Kapitalanlage wesentlich gefragter.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe spezieller Banken, die sich das nachhaltige Wirtschaften auf ihre Fahnen geschrieben haben und sämtliche Produkte jeweils in Verbindung mit sozialen oder ökologischen Projekten anbieten. Sie können dort unter anderem Girokonten, Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie andere Kapitalanlagen erwerben. Bei diesen anderen Kapitalanlagen handelt es sich vor allem um Aktien und Investmentfonds. Der Markt solcher grünen Anlageprodukte ist ein ganz spezieller und man sollte daher nicht einfach blind in irgendwelche Werte investieren, bevor man sich nicht zumindest einen ersten Überblick verschafft hat.

Darüber hinaus bietet jedes Anlagemodell seine eigenen Vorteile, besitzt aber auch spezifische Nachteile. Damit Sie von vornherein festlegen können, welches Investmentmodell für Sie in Frage kommt und welches nicht, möchten wir hier die gängigsten Formen der ökologischen Kapitalanlagen einmal näher vorstellen:

Ökoaktien

Bei den so genannten Ökoaktien handelt es sich um Unternehmensanteile, die ausschließlich von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen stammen. Das können sowohl Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien sein, als auch Firmen, die sich der Produktion umweltfreundlicher Verpackungen verschrieben haben oder der Entsorgungstechnik angehören. Doch das ist noch lange nicht alles. Jede Firma, die den Umweltschutz beziehungsweise die Schonung von natürlichen Ressourcen zu ihren Statuten gemacht hat, kann grundsätzlich solche Aktien herausgeben.

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Der Begriff „Ökoaktie“ ist dabei eher eine umgangssprachliche Bezeichnung, die dem Anleger keinesfalls irgendeinen Vorteil garantiert. Vielen Unternehmen in diesem Bereich ist jedoch gemein, dass sie der allgemeinen Krise gut widerstehen können und daher auch für die Zukunft gute Renditen versprechen. Oft sind das Firmen, die als Vorreiter in ihrer Branche neue Lösungen entwickeln und teilweise auf dem Markt dadurch einen regelrechten Boom auslösen.

Auf der anderen Seite bringen diese Unternehmen auch gewisse Risiken mit sich. Gelingt mit einem neu entwickelten Produkt der Marktdurchbruch nicht, so ist das Unternehmen in der Regel potentiell gefährdet. Da hier meist keine großen Konzerne mit viel Kapital dahinter stehen, hängt es unter Umständen von einem einzigen Produkt ab, ob das Unternehmen gedeiht und wächst oder umgehend Insolvenz anmeldet. Diese Risiken übertragen sich natürlich auch auf das Kapital und die Rendite des Anlegers. Experten raten daher davon ab, sein Kapital in einzelne Ökoaktien zu investieren.

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Ökofonds

Wie bei normalen Investmentfonds auch, handelt es sich bei Ökofonds um Kapitalanlagemodelle, die viele verschiedene Aktien in sich für vereinen. Selbstverständlich sind dies bei Ökofonds nicht irgendwelche Aktien, sondern ausschließlich die Aktien von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen.

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Darüber hinaus gibt es auch Ökofonds, die ausschließlich in spezielle Projekte oder Anlagen investieren. Dies können z. B. Windparks, Solarenergieanlagen oder auch Biogasanlagen sein. Hier kauft der Investor nicht einfach einzelne Fondsanteile, sondern wird im Rahmen einer Kommanditgesellschaft zum Miteigentümer des betreffenden Unternehmens, welches zum Betrieb des Projekts gegründet wurde.

Bei solchen Kapitalanlagen handelt es sich zumeist um geschlossene Fonds. „Geschlossen“ heißt hierbei, dass die Fonds nur so lange neue Anleger aufnehmen, bis die entsprechende Anlagesumme zur Realisation des Projekts erreicht ist. Danach schließt sich der Fonds, ein Neueinstieg ist jetzt nicht mehr möglich. Anleger haben jedoch die Möglichkeit, auch Anteile aus geschlossenen Fonds zu kaufen oder zu verkaufen, sofern solche Anteile verfügbar sind.

Bei offenen Ökofonds dagegen können Sie jederzeit mit Ihrem Investment ein- und aussteigen.

Sinnvoll ist es, die Fonds nach seinen persönlichen Zielen und Vorstellungen auszusuchen. So gibt es neben den „normalen“ Ökofonds mittlerweile auch spezielle Ethikfonds, Sozialfonds oder Technologiefonds für erneuerbare Energien. Hier findet jeder das für seine Bedürfnisse passende Fondsmodell!

Dachfonds und Rentenfonds

Sie möchten noch mehr Sicherheit? Dann sollten Sie über eine Anlage in Dach- und Rentenfonds nachdenken. Hier bekommen Sie das absolute Maximalmaß an Sicherheit, müssen allerdings Abstriche bei der Höhe der zu erwartenden Renditen machen.

Doch worum handelt es sich bei diesen Fondsmodellen überhaupt?

Rentenfonds sind spezielle Fonds, die ausschließlich in staatliche Rentenpapiere bzw. Anleihen investieren. Damit erhalten Sie als Anleger eine verbriefte Rendite, ein Kapitalverlust ist also faktisch ausgeschlossen. Natürlich wird auch hierbei darauf geachtet, ausschließlich in Produkte zu investieren, die den Richtlinien für nachhaltige Kapitalanlagen entsprechen.

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Bei Dachfonds handelt es sich dagegen um Fondsmodelle, die wiederum in verschiedene Fonds investieren. Das Risiko wird hier also doppelt gestreut: erstens auf verschiedene Fonds, zweitens auf die verschiedenen Aktien, die sich in diesen Fonds befinden. Auch hier ist ein Kapitalverlust äußerst unwahrscheinlich. Da Dachfonds allerdings sehr verwaltungsaufwendig sind, fallen recht hohe Depotgebühren an, die wiederum Ihre Rendite schmälern. Das ist der Preis für die maximale Sicherheit!

Näheres zu diesen Kapitalanlagemodellen erfahren Sie bei Ihrer Hausbank oder einem unabhängigen Finanzberater.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).