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Schadhafte Dächer und bröckelnde Fassaden beeinträchtigen den Wohnkomfort und den Wert eines Hauses. Welches Geheimnis versteckt sich hinter langlebigen Dächern und Fassaden? Und welches Material kommt als moderner Fassadenschutz in Betracht. Antworten erhalten Sie in diesem Artikel.
Definition: Alternative Fassadenputze
Langlebige Dächer und Fassaden halten Jahrzehnte dem Zahn der Zeit sowie der Witterung stand. Bei der Hausfassade gelingt dies mit einem widerstandsfähigen Putz.
Statt des klassischen Kalkzement-, Gips- oder Zementputzes bieten sich moderne Varianten an. Sie basieren auf Naturmaterialien, darunter Kalk und Lehm. Auch recycelte Materialien kommen als Grundlage für einen langlebigen Fassadenputz infrage.
Materialien im Überblick
Für den Erhalt des Hauses ist es wichtig, dass das Dach einer starken Belastung dauerhaft standhält. Um dieses sicherzustellen, können Hausbesitzer polyesterbeschichtete moderne Trapezbleche kaufen und auf dem Dachstuhl anbringen. Diese bestehen aus Stahl oder Aluminium.
Moderne Fassadenputze stellen dagegen die Stabilität der Fassaden sicher:
- Lehmputz: Der schall- und wärmedämmende Putz wirkt sich positiv auf die Klima- und Feuchtigkeitsregulierung aus. Er ist atmungsaktiv, sodass er der Schimmelbildung vorbeugt. Ein weiterer Pluspunkt: Lehmputz brennt nicht.
- Silikatputz: Dieser ebenfalls diffusionsoffene Putz leitet Feuchtigkeit zuverlässig ab. Dadurch schützt er die Außenwände vor Feuchtigkeitsschäden, Algen- und Schimmelbefall. In Innenräumen reguliert Silikatputz die Luftfeuchtigkeit und trägt dadurch zu einem angenehmen Raumklima bei.
- Kalkputz: Die traditionelle Wahl beim Fassadenputz punktet mit niedrigen Kosten. Kalkputz lässt sich einfach und schnell verarbeiten. Zudem ist das Material atmungsaktiv, verbessert das Raumklima und beugt Schimmel zuverlässig vor.
Biokomposite als Fassadenputz
Biokomposite oder Bioverbundstoffe gehören zu den innovativen Arten des Fassadenschutzes. Sie setzen sich aus Naturfasern und Harz zusammen.
Pilzstrukturen oder Agrofasern geben ihnen die Festigkeit. Letztere sind Reststoffe der Landwirtschaft – darunter Schnittreste, Gras- oder Strohfasern.
Auch industrielle Naturfasern kommen als Bestandteil von Biokompositen infrage. Zu ihnen gehören Hanf, Jute und Flachs. Ein biobasierter Harz hält die einzelnen Komponenten zusammen.
Die Bioverbundstoffe stehen klassischem Putz hinsichtlich Langlebigkeit und Robustheit in nichts nach. Neben ihren praktischen Eigenschaften überzeugen sie mit ihrer Ästhetik. Zudem sind sie umweltfreundlich.
Recyclingmaterialien als Fassadenputz
Ebenso kommen als Grundlage für einen modernen Fassadenputz Recyclingmaterialien infrage. Neben Altglas oder wiederverwendeten Faserzementplatten bietet sich recycelter Kunststoff oder Aluminium an.
Die erneute Verwendung dieser Materialien hält den Ressourcenverbrauch in Grenzen. Dadurch eignen sich Recycling-Fassadenputze für Hausbesitzer, die auf nachhaltiges Bauen und Wohnen Wert legen.
Wer bei seinem Haus gänzlich auf Putz verzichten möchte, wählt eine langlebige Fassade aus Holz, Schiefer oder Wellblech.
Vorteile alternativer Fassadenputze
Klassischer Fassadenschutz besitzt zwei Haupteigenschaften. Er ist druckfest und weist Wasser ab.
- Die modernen Pendants sind zudem hochgradig atmungsaktiv.
- Sie hemmen zuverlässig die Schimmelbildung und
- dämmen Wärme und Schall.
Letzteres gilt vorwiegend für Lehmputz. Er sowie andere Fassadenputze, die auf Naturmaterialien basieren, sind baubiologisch sowie ökologisch unbedenklich.
Anwendungsbeispiele und Trends
Den Traum vom Eigenheim hegen 75 Prozent der Deutschen. Allerdings muss es sich nicht um das weiß verputzte Haus mit Gartenzaun handeln – das Sinnbild für die verträumte Vorstadtidylle.
Stattdessen liegen insbesondere im Hinblick auf die Hausfassade innovative Ideen im Trend.
Modernes Ökobauen
Klima- und Umweltschutz sind für die meisten Bundesbürger wichtige Themen, die auch auf den Hausbau Einfluss nehmen. Daher befindet sich das moderne Ökobauen im Aufwind.
Beim ökologischen Bauen kommen nachhaltige Materialien zum Einsatz. Als Grundstoffe für den Fassadenputz eignen sich Lehm oder Kalk. Hier die Vorteile:
- Lehmputz ist langlebig und bewahrt in den Innenräumen eine Luftfeuchtigkeit von rund 50 Prozent.
- Er hält im Sommer die Hitze aus den Innenräumen fern.
- Das Material bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Aufgrund seiner wärmedämmenden Eigenschaft eignet sich Lehmputz für Passivhäuser. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie kaum Wärme an ihre Umgebung abgeben und den Energiebedarf niedrig halten.
Innovative Fassaden
Auch für Bauherren, die sich hinsichtlich der Fassaden für moderne Designideen interessieren, bieten sich moderne Fassadenputze an. Bestehen diese aus recyceltem Material, verleihen sie dem Haus eine außergewöhnliche Optik.
Das trifft hauptsächlich auf Fassaden aus Altglas oder Aluminiumblechen zu, die ein beinahe futuristisches Wohnambiente schaffen. Ebenfalls bieten Fassaden aus recyceltem Cortenstahl eine Kombination aus ausgefallener Optik und Langlebigkeit.
Hybridlösungen
Schwebt Hausbesitzern eine traditionelle Fassade vor, besteht diese nicht zwingend aus Kalkzement. Hybridlösungen verbinden die konventionelle Ästhetik der Hausfassade mit einem modernen und nachhaltigen Material. Reiner Kalkputz kommt dafür infrage. Ein Kalkfassadenputz ermöglicht eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten – vom Kalkstreichputz bis zum Kalkedelputz.
Smart Coatings
Langlebige Dächer und Fassaden verleihen einem Haus die solide Ausstrahlung, die es zu einem Zuhause machen. Allerdings können auch moderne Fassadenputze langfristig unter Wind und Wetter leiden. Die Folge: Risse und bröckelnde Stellen in der Hauswand.
Als Schutz vor äußeren Reizen bieten sich Fassadenputze in Verbindung mit Smart Coatings an. Hierbei handelt es sich um „intelligente“ Beschichtungen, die über die reine Schutz- und Dekorationsfunktion hinausgehen. Sie reagieren aktiv auf äußere Reize, darunter:
- Druck und Temperatur,
- Hitze und Lichtbestrahlung,
- Schwankungen des pH-Werts,
- mechanische Induktionen.
Im Bauwesen haben Smart Coatings zum Ziel, die Energieeffizienz zu steigern. Sie sollen sich den Umgebungsbedingungen anpassen. Hersteller folgen auch hier dem Trend, ökologische Materialien und Prozesse zu nutzen. Sie suchen nach Wegen, schädliche Chemikalien durch umweltfreundlichere zu ersetzen.
Aufgrund ihrer Fähigkeit, die Wärmeübertragung zu optimieren und auf äußere Reize zu reagieren, tragen Smart Coatings auch die Bezeichnung „umweltsensitive“ Beschichtungen.
Fazit
Langlebige Dächer und Fassaden bilden die Voraussetzung eines vor Umwelteinflüssen geschützten und gemütlichen Zuhauses. Statt klassischer Fassadenputze erobern zunehmend innovative, umweltfreundliche und nachhaltige Varianten das Bauwesen.