Altmetall verkaufen: So viel ist Ihr Schrott wirklich wert

Der Verkauf von Altmetall kann sich lohnen. Foto: ©kritiya / stock adobe

Stapelt sich in Ihrem Schuppen oder Keller der Schrott? Dann können Sie diesen zu Geld machen, denn Altmetalle sind wertvoll. Deren Recycling ist ressourcenschonend, die Qualität bleibt erhalten und der Vorgang verbraucht im Vergleich zur Erstgewinnung wenig Energie.

Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wo Sie Ihr Altmetall verkaufen können und wie viel Ihr Schrott wirklich wert ist.

Welche Metalle lassen sich verkaufen

Metalle sind für die Industrie von hohem Wert. Deshalb empfiehlt es sich, Altmetall zu verkaufen. Für manche Metalle besteht eine hohe Nachfrage, was den Preis in die Höhe treibt. Ein Beispiel dafür ist Kupfer.

Kupfer

Ein Halbedelmetall mit riesiger Nachfrage und einer mehr als zehntausend Jahre alten Geschichte ist Kupfer. Es ist weich, zäh und einfach zu formen. Sein bedeutendster Vorteil: Kupfer leitet Strom und Wärme in besonderem Maß. Deshalb ist besonders wichtig in den Bereichen Elektronik und im Bauwesen. Denn viele Stromleitungen enthalten Kupfer. Dennoch benötigen es auch andere Industriesparten. Das Gute: Es ist zu hundert Prozent recycelbar.

Speziell Kupferdrähte und Kupferrohre sind von hohem Wert. Für das Recycling eignen sich Kupfer und Kupferlegierungen. Der Verfahren ist einfach und umweltfreundlich und das recycelte Material ebenso gut wie erstmals gewonnenes Kupfer. Auch weil der Legierungsanteil niedrig ist, bringt Kupfer als Altmetall im An- und Verkauf zufriedenstellende Preise ein.

Gut zu wissen: Kupfer dem Recycling zuzuführen, schont natürliche Ressourcen.

Aluminium

Möchten Sie Ihr Altmetall verkaufen, bedenken Sie, dass das Leichtmetall Aluminium einen großen Nutzen für die Industrie besitzt. Diese verarbeitet es zu Blechen, Getränkedosen, Geschirr. Es ist Bestandteil von Kabeln und auch der Kraftfahrzeugbau braucht Aluminium. Beliebt ist das Material wegen seines geringen Gewichts, seiner Belastbarkeit und seiner Formbarkeit. Aluminium lässt sich als Altmetall einfach recyceln.

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Wichtig: Trennen Sie für das Recycling Produkte mit Aluminiumlegierung sortenrein.

Alteisen und Stahl

Alteisen und Stahl finden überall dort ihren Einsatz, wo Nachfrage nach langfristig beständigen Materialien besteht. Metallschrott resultiert vorwiegend aus Werkzeugen, Zäunen, Eisenstangen Bremsscheiben, L-Trägern und Gittern sowie aus ausrangierten Maschinen. Das Altmetall hat eine hohe Wiederverwendungsquote. Nach dem Recycling durch sortenreines Einschmelzen verwendet es die Industrie zur Fertigung von neuen Produkten sowie zur Herstellung von Maschinen.

Gut zu wissen: Edelstahl definiert die Kulturorganisation Fondazione Promozione Accaciaio  als „ein dauerhaftes zu 100 % recycelbares Material für mehrere Zyklen ohne Eigenschaftsverlust“.

Zink

Menschen schätzen Zink, weil es beständig und vielseitig ist. Sie setzen es als Bedachung, an Fassaden und für Dachentwässerungssystem ein. Windkraftanlagen schützt es vor Korrosion. Zusätzlich findet es seinen Einsatz im medizintechnischen Apparatebau sowie in der Elektrotechnik. Haben Sie solches Altmetall zu entsorgen, wenden Sie sich an einen Schrotthändler.

Denn Zink und zinkhaltige Produkte sind zu hundert Prozent recyclingfähig ohne dabei Qualität einzubüßen. Das Verfahren ist klimaschonender und energetisch günstiger als die Gewinnung aus Erzen. Das Recycling benötigt nur fünf Prozent der Menge, die zur Gewinnung von Primärzink notwendig ist. Die End-of-Life-Recyclingrate vom Zink liegt in Europa bei sechzig Prozent.

Messing

Messing verwendet die Industrie im Metall- und Anlagenbau. Es findet sich in Ventilen, Rohren, Turbinen und vielem mehr. Ein weiteres Beispiel für seinen Einsatz sind Wärmetauscher, denn Messing besitzt eine gute Wärmeleitfähigkeit. Es befindet sich meist unter einer verchromten Oberfläche verborgen in Armaturen, Rohren und Boilern.

Wichtig: Messing ist zu hundert Prozent wiederverwertbar. Deshalb bestanden bereits im Jahr 2012 44,8 Prozent des Metalls aus dem Recycling.

Was beeinflusst den Wert von Altmetall?

Im Wesentlichen beeinflussen Angebot und Nachfrage die Preise für Altmetall. Zudem wirken sich politische und wirtschaftliche sowie die Situation an der London Metal Exchange (Börse für Metalle) auf die Preise für Altmetalle aus.

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Verkaufen Sie Ihr Altmetall, ist die erste Frage, welchen Wert es hat. Wie viel Geld Sie für Ihr Altmetall bekommen, hängt ab von der Reinheit des Metalls sowie von dessen Qualität. Ist es rein, erhalten sie mehr Geld für das Kilogramm als für nicht sortenreines Material und für solches, dem noch andere Materialien anhaften.

Zusätzlich nimmt die weltweite Verknappung der Ressourcen Einfluss auf den Altmetallwert Einfluss. Ein Beispiel: Das Vorkommen von Kupfer in der Natur geht zurück. Dadurch erhöhen sich die Preise für Kupfer und auch von Messing, weil Kupfer darin enthalten ist.

Wo können Sie Altmetall verkaufen?

Schrott hat den Anklang von Wertlosigkeit, doch dem ist nicht so. Denn Altmetall steht hoch im Kurs, weil es recyclingfähig ist und dadurch die natürlichen Vorkommen schont. Ein willkommener Nebeneffekt: Sie können mit dem Altmetallschrott Geld verdienen.

Ein vertrauenswürdiger Schrotthändler nimmt Ihnen das Altmetall ab. Die Alternative: Verkauf über Onlineplattformen. Manche Recyclinghöfe zahlen ebenfalls für Altmetall. Haben Sie ein Unternehmen, bei dem größere Mengen an Altmetallen anfallen, sind Metall verarbeitende Betriebe eine mögliche Anlaufstelle für einen Verkauf.

Tipps für den erfolgreichen Verkauf von Altmetall

Tipp 1: Die Preise für die einzelnen Metalle schwanken. Deshalb empfiehlt es sich, die aktuellen Marktpreise zu beobachten.

Tipp 2: Verkaufen Sie einzig an einen vertrauenswürdigen Schrotthändler und halten Sie Vereinbarungen schriftlich in einem Vertrag fest.

Tipp 3: Altmetall nach Metallsorten sortieren, da sich die zu erzielenden Preise unterscheiden.

Tipp 4: Verunreinigungen mindern den Wert des Metalls. Sie erzielen einen höheren Preis, wenn Sie dieses von Anhaftungen wie Plastik oder Gummi befreien. Befreien Sie den Schrott zusätzlich von Rost und Schmutz.

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Tipp 5: Trennen Sie elektronischen Schrott wie Kabel oder Platinen von den übrigen Altmetallen.

Tipp 6: Verpacken Sie den Schrott in stabilen Kartons oder anderen Behältern, bevor Sie diese abholen lassen. Geben Sie auf den Verpackungen an, was sich darin befindet.

Vorsicht vor diesen Fehlern beim Schrotthandel

Beim Handeln mit Altmetall ist Vorsicht geboten. Tipp: Prüfen die Seriosität des Schrotthändlers und ob er ein Gewerbe angemeldet hat. Denn es kommt vor, dass Schrotthändler betrügerisch vorgehen. Prüfen Sie zunächst die Kontaktdaten auf Vollständigkeit. Fehlt etwas? – Finger weg!

Ist der Schrotthändler seriös, macht er Ihnen ein schriftliches Angebot mit klaren Konditionen. Dies ist besonders beim Verkauf eines Fahrzeuges von Bedeutung. Hat der Schrotthändler negative Presse oder sind die Onlinebewertungen schlecht? Auch dann empfiehlt es sich, sich nach einem anderen Anbieter umzusehen.

Ein Warnzeichen ist zudem ein unprofessionelles Auftreten. Sie gehen ein Risiko ein, wenn die Kommunikation schlecht und das Handeln nicht transparent sind oder der Schrotthändler auf einen schnellen Abschluss des Verkaufs drängt.

Einen groben Fehler begehen Sie, wenn Sie darauf verzichten, einen Verwertungsnachweis zu verlangen. Ein solcher schützt Sie bei Haftungsproblemen.

Verkaufen Sie als Privatperson Ihr Altmetall, bedenken Sie, dass es Ihre Pflicht ist, bei größeren Mengen dessen Herkunft nachzuweisen. Bedenken Sie, dass Schrotthändler zum Schutz vor Diebstahl und Schwarzhandel eine Dokumentationspflicht besitzen.

Größere Transaktionen sind immer unbar durchzuführen. Halten Sie sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben, drohen Bußgelder. Der Verkauf von Buntmetall ist zwar attraktiv, dennoch sollten Sie sich davor hüten, etwa Kupferkabel von Baustellen zu stehlen. Denn wenn Sie auffliegen, sind Ihnen hohe Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe sicher.

Deshalb ist es ratsam, vor dem Verkauf von Altmetallen die Gesetze zum Schrotthandel zu kennen. Beispiele sind das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das Steuerrecht (Steuerschuldumkehr), das Elektrogesetz sowie das Verpackungsgesetz. Gewerbliche Altmetallverkäufer beachten zudem die Vorschriften des Handelsgesetzbuches.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).