Alles über Hundeerziehung

Ein neues Familienmitglied zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Denn am Anfang steht naturgemäß das beiderseitige Kennen lernen. Sehr wichtig ist es, anzuerkennen, dass ein Hund keine Sache ist. Ein Hund ist ein Lebewesen, mit ebenso vielen Gefühlen und Bedürfnissen, wie sie zumindest sehr ähnlich beim Menschen zu finden sind.

Ein Hund kann, wie jeder Mensch, traurig sein, sich zurück gesetzt oder gedemütigt fühlen, gute und schlechte Laune haben, sogar zu Depressionen neigen. Er braucht Gesellschaft und Zuwendung ebenso, wie Anerkennung und Grenzen. Achtung und Respekt, und zwar auf Gegenseitigkeit, ist Grundbedingung für ein gutes Auskommen miteinander. Einen Hund zu erziehen hat also einige Übereinstimmungen mit Kindererziehung. Auch wenn beides natürlich nicht 1 : 1 übertragbar ist. Bei Kindern sollte das Ziel der Erziehung auf spätere Selbständigkeit ausgerichtet sein; ein Hund sollte Zeit seines Lebens gehorchen.

Da Hunde über ein wesentlich feineres Gehör als Menschen verfügen, ist es absolut unnötig, ihn anzuschreien, weil er zum Beispiel etwas anderes macht, als von ihm erwartet. Vielmehr obliegt es dem Menschen, dem Hund mit Feingefühl und Ruhe klar zu machen, was von ihm erwartet wird.
Um einen jungen Hund zu erziehen ist es erforderlich, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Solange er abgelenkt ist, nimmt er nicht wahr, was man von ihm will. Erst wenn er den Menschen ansieht, können weitere Befehle folgen. Diese Befehle sollten immer wortgleich, klar und unmissverständlich sein. Je ruhiger sie dem Hund gesagt werden, desto höher wird sein Aufmerksamkeitspegel sein, um nichts zu verpassen. Denn Hunde haben mit Kindern noch etwas gemeinsam: Eine unglaubliche Neugierde, Lernbereitschaft und Wissbegierde. Sie wollen lernen und gehorchen. Und sie tun es auch. Vorausgesetzt, der Mensch ist in der Lage, dem Hund zu vermitteln, was er von ihm erwartet.

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Den Hund alleine lassen

Nicht jeder Hundehalter wird Tag und Nacht zuhause sein, um sich dem Hund zu widmen. So liegt es in der Natur der Sache, dass der Hund sich irritiert und zurück gesetzt fühlt, wenn der Mensch zum ersten Mal über Stunden aus dem Haus ist. Ratsamer ist es, den Hund langsam daran zu gewöhnen, dass der Mensch nicht immer da ist … aber zurückkommen wird. Das kann dem neuen Familienmitglied zum Beispiel dadurch vermittelt werden, dass man das Haus zunächst für ein paar Minuten allein verlässt. Nach Rückkehr begrüßt man den Hund und geht sofort zur Tagesordnung über. Einige Zeit später verschwindet man für ein, zwei Stunden. Nach Rückkehr das gleich Procedere wie zuvor. Das wiederholt man einige Male. So begreift der Hund, dass der Mensch zwar nicht immer verfügbar ist, aber stets zurückkommt.

Auf diese Weise kann er fast spielerisch lernen, seine vorübergehende Einsamkeit zu akzeptieren. Bellt der Hund fortgesetzt, obwohl all seine Menschen anwesend sind, ist das ebenfalls ein Zeichen dafür, dass er sich vernachlässigt fühlt. Anbrüllen nützt hier gar nichts. Stattdessen sollte man ihn rufen und streicheln oder mit ihm spielen. Allerdings sollte man sich nicht zum Spielball seiner Launen machen und ihn zum Beispiel mit dem Befehl „Ruhe!“ oder „Aus!“ auch mal auffordern, mit dem Bellen aufzuhören.

Spätestens wenn der Mensch die erste Pfütze auf seinem Teppich findet, wird er sauer. Das Problem ist aber nicht der Hund: Er musste sich entleeren und hat nichts anderes getan. Am Menschen liegt es nun, den Hund leicht mit der Nase an die Pfütze zu stupsen, uns zwar nicht als Strafe, sondern damit der Hund weiß um was es geht. Anschließend sollte der Hund sofort an die Leine genommen und ausgeführt werden. So lernt er, dass er sich nicht im Haus, sondern draußen auf der Wiese entleeren soll. Dort könnte der natürliche Jagdtrieb durchschlagen, der auch nichts Böses ist, sondern einfach instinktiv ausgelöst wird.

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Um zu verhindern, dass der Hund anfängt zu wildern, sollte er ebenfalls bereits in Kindertagen lernen, dass solche Versuche mit einem klaren Befehl, wie zum Beispiel „Aus!“ oder „Nein!“ untersagt sind. Lernt er das nicht, geht der Mensch grundsätzlich ein unkalkulierbares Risiko ein, wenn er den Hund einmal nicht an der Leine führt.

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Bild von Andrés Carlo auf Pixabay

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).